Anzahl der Beiträge : 95 Punkte: : 210 Anmeldedatum : 15.02.14 Alter : 21 Ort : Im Anführerbau
Thema: Bad Blood- Eine Warrior Cats Geschichte Di Apr 08, 2014 2:29 am
Ja, ich wollte mal meine Geschichte reinstellen. Ich schreibe schon lange daran, und es soll einmal ein Buch werden. Ja... XD
Spoiler:
HIERARCHIE DES SONNENCLANS
Anführerin: Sonnenstern, sandfarbene Kätzin mit blauen Augen 2. Anführerin: Phönixfeder, rostrote Kätzin mit grünen Augen Heiler: Goldherz, hellgrauer Kater mit einem goldenen Fleck auf der Brust, gelbe Augen ehemaliger Mentor von Spiegelpfote Spiegelsee, jüngerer Heiler, hellgoldener Kater, mit einem silbernen Schimmer im Pelz, blind Krieger: Schwanenflug, weiße Kätzin mit honigfarbenen Augen Sommertau, silbergescheckte Kätzin mit grünen Augen Feuerkralle, roter Kater mit grünen Augen Sommertraum, braungesprenkelter Kater mit grünen Augen, Mentor von Engelpfote Rostfeder, rostroter Kater mit grauen Augen Funkenjäger, schwarzer Kater mit roten Punkten und blauen Augen Funkenflug, schwarze Kätzin mit roten Punkten und grünen Augen Leopardensprung, leopardenähnlich gefärbte Kätzin und blaue Augen Strahlenhüpfer, goldener Kater mit grauen Augen Bienenstich, goldener Kater mit schwarzen Punkten und grünen Augen Frühlingsherz, goldbraune Kätzin mit gelben Augen Kometenflug, dunkelbraune Kätzin mit einem grünen und einem blauen Auge Schwalbenflug, ehemalige Schülerin von Kometenflug und Phönixfeder, da Kometenflug Starb, schwarzweiße Kätzin mit hellblauen Augen Lichtschimmer, weiß-orange gefleckte Kätzin mit grünen Augen Leuchtauge, hellgrau gestreift mit leuchtend grünen Augen, erfahrene Kätzin Sprenkelfleck, braungesprenkelte Kätzin mit leuchtend grünen Augen, Mentorin von Schneepfote Vogelfeder, weiß-grauer Kater mit grünen Augen, Mentor von Eispfote Schüler: Schneepfote, leuchtend weißer Kater mit gelben Augen, später Schneebeere, Schüler Von Sprenkelfleck Eispfote, weißer Kater mit hellblauen Augen, später Eisauge, Schüler von Vogelfeder Engelpfote, hellgraue Kätzin mit grauen Augen, später Engelsflug, Schülerin von Sommertraum Königinnen: Seelenhauch, hellgelb mit grünen Augen Schwalbenflug, ehemalige Schülerin von Kometenflug und Phönixfeder, da Kometenflug starb, schwarz-weiße Kätzin mit hellblauen Augen Lichtstein, leuchtend weiße Kätzin mit blauen Augen Junge: Blütenjunges, golden gesprenkelte Kätzin mit grünen Augen, später Blütenhauch Tochter von Seelenhauch und Bienenstich Friedenjunges, feuerfarbener Kater mit blauen Augen, Blütenjunges Bruder, später Friedensfeuer Smaragdjunges, schwarze Kätzin mit smaragdgrünen Augen, das größte des Wurfes Tochter von Schwalbenflug und Sommertraum, später Smaragdfeuer Eulenjunges, braungetigerter Kater mit blassgelben Augen, Bruder von Smaragdjunges, später Eulenschrei Mondjunges, schwarze Kätzin mit einem dunkelblauen Schimmer im Pelz und dunkelblauen, fast lilafarbenen Augen und einem weißem Punkt auf der Stirn und der Schulter, das kleinste des Wurfs, Schwester von Smaragd- und Eulenjunges, später Mondschatten Ältesten: Heideflug, cremefarbene Kätzin mit gelben Augen Adlerflug, blinder, brauner Kater mit schwarzen Streifen und weißen Pfoten
HIERARCHIE DES FLUGCLANS
Anführer: Rabenstern, schwarzer Kater mit grauen Augen 2. Anführerin: Schwarzflug, schwarz-weiße Kätzin mit grünen Augen Heiler: Federwind, grauer Kater mit blauen Augen Mentor von Gänsepfote Krieger: Schwalbenschweif, blaugraue Kätzin mit gelben Augen Spinnennetz, braunschwarzer Kater mit hellen Streifen und grünen Augen Bärenklaue, braun getigerter Kater mit bernsteinfarbenen Augen Baumwandler, braune Kätzin mit gelben Augen, fast unsichtbar auf Bäumen Bussardklaue, grau gesprenkelter Kater mit grünen Augen Mentor von Echopfote Eichhornsprung, rostrote Kätzin mit grünen Augen Habichtflug, braungestreifter Kater mit gelben Augen Flugherz, graue Kätzin mit schwarzen Flecken und grauen Augen Mentorin von Wolkenpfote Falkenfeder, grau-braun gesprenkelte Kätzin mit blauen Augen Schüler: Gänsepfote, weiß-grau gestreifter Kater mit blauen Augen, später Gänseblatt Wolkenpfote, graue Kätzin mit grünen Augen, später Wolkenjäger Echopfote, feuerfarbene Kätzin mit grauen Augen, später Echoschall Königinnen: Blütenwind, cremefarben mit grünen Augen Duftblume, weiß mit hellgrünen Augen Junge: Windjunges, cremefarbene Kätzin mit gelben Augen, später Windfall Tochter von Blütenwind und Bussardklaue Smaragdjunges, braune Kätzin mit smaragdgrünen Augen, später Smaragdauge Tochter von Duftblume und Spinnennetz Bruchjunges, braun-schwarzer Kater, Bruder von Smaragdjunges, später Bruchkralle Ältester: Löwenmähne, goldgelber Kater mit langem Fell und gelben Augen
HIERARCHIE DES EISCLANS
Anführerin: Eisstern, weiße Kätzin mit stechend eisblauen Augen 2. Anführer: Eisensplitter, Kater mit hellgrauem Fell und eisblauen Augen Heilerin: Frostschock, weiß-graue Kätzin mit einem grünen Auge Krieger: Kältefuß, helle Kätzin mit blauen Augen Lebensfeind, weiß-schwarzer Kater mit grauen Augen sieht immer feindselig aus Jaulzahn, weiße Kätzin mit hellgrauen Augen Blizzardsturm, hellgrau gesprenkelte Kätzin mit eisblauen Augen Mentorin von Hasspfote Sturmfuß, grauer Kater mit dunkelblauen Augen Mentor von Weißpfote Möwenkralle, weiß- grau- schwarze Kätzin mit grauen Augen Regensplitter, graublauer Kater mit hellblauen Augen Kratzfuß, weißer Kater mit langen Krallen und blauen Augen Schüler: Weißpfote, weiße Kätzin mit grünen Augen, später Weißsplitter Hasspfote, grauer Kater mit einem feindseligen Gesichtsausdruck und grauen Augen Später Hasswind Königinnen: Winterflug, weiß- graue Kätzin mit eisblauen Augen Flockenwirbel, hellgrau mit dunkelblauen Augen Junge: Nebeljunges, grauer Kater mit eisblauen Augen, später Nebeldorn Sohn von Winterflug und Sturmfuß Glitzerjunges, weiß glänzendes Fell und graue Augen, später Glitzerfrost Tochter von Flockenwirbel und Lebensfeind Knochenjunges, weiß- grauer Kater mit dunkelblauen Augen, Bruder von Glitzerjunges Später Knochenbiss Älteste: Drehfuß, weißer Kater mit einem verdrehten Fuß und grauen Augen, früher Heiler Eiswasser, weiße Kätzin mit eisblauen Augen
HIERARCHIE DES NEBELCLANS
Anführer: Nachtstern, schwarzer Kater mit bernsteinfarbenen Augen 2. Anführer: Nebelkralle, grauer Kater mit gelben Augen Heiler: Reinadler, weißer Kater mit nur einem grünen Auge Krieger: Nassspritzer, blaugrauer Kater mit blauen Augen Glasscherbe, graue Kätzin mit einem grünen Auge, auf dem Anderen ist sie blind Schattensee, schwarze Kätzin mit grünen Augen, Mentorin von Rabenpfote Dunsthauch, grau- schwarze Kätzin mit blauen Augen Nachtjäger, schwarzer Kater mit gelben Augen, Mentor von Rieselpfote Schlafräuber, braungetigerter Kater mit gelben Augen Aschenmeer, graue Kätzin mit dunkelblauen Augen Schlammkralle, brauner Kater mit leuchtend blauen Augen Traumfänger, hübsche schwarze Kätzin mit grünem Schimmer im Pelz und blauen Augen Finsterblatt, kleine schwarze Kätzin mit grünen Augen Schattenblick, dunkelgrauer Kater mit dunkelblauen Augen Regenfall, grauer Kater mit grauen Augen, Mentor von Rauchpfote Schüler: Rabenpfote, schwarzer Kater mit gelben Augen, später Rabenherz Rieselpfote, blaugrauer Kater mit hellblauen Augen, später Rieselfluss Rauchpfote, schwarz- graue Kätzin mit grauen Augen, später Rauchwolke Königinnen: Dunkelblüte, schwarz mit grünen Augen Brandfeuer, rote Kätzin mit dunkelblauen Augen Junge: Schwarzjunges, schwarzer Kater mit grünen Augen, später Schwarzfell Sohn von Dunkelblüte und Schlammkralle Todesjunges, braungetigerte Kätzin mit aggressiven Auftreten und blauen Augen, später Todesblut Tochter von Brandfeuer und Regenfall Ältester: Moorfuß, grau- braun gescheckter Kater, blind
ANDERE KATZEN
Sina, Bauernhofkatze, grau mit grünen Augen Felix, Bauernhofkater, schwarz-weiß mit orangenen Augen Wusele, kleiner, verspielter Kater, Sohn von Felix und Sina, schwarz-weiß mit grünen Augen Kreischfeder, hellbrauner Kater mit gelben Augen, ehemaliger EisClan-Krieger, der zum SonnenClan wechseln wollte, Streuner
PROLOG
Laut ertönte das Donnergrollen aus der Ferne. Blitze zuckten über den rabenschwarzen Himmel und erhellten die Nacht. „Kometenflug! Komm mit mir!“, erschallte ein lauter Ruf. Der Regen peitschte immer noch erbarmungslos auf die Erde nieder. „Ich kann nicht. Mein Platz ist im SonnenClan, nicht bei dir, im EisClan. Es tut mir Leid, Kreischfeder. Ich kann nicht“, antwortete eine Kätzin und drehte sich um. Ein letztes Mal sah sie zu Kreischfeder. Er stand da, auf der anderen Seite des Flusses und schaute sie an. Seine gelben Augen leuchteten und Kometenflug sah den Schmerz und die Trauer darin. Auf einmal jedoch wurden Kreischfeders Gesichtszüge hart. „Gut. Du wolltest es so. Bitte!“, fauchte der Kater verächtlich und stürzte sich auf die verwirrte Kometenflug. Diese konnte diesem unerwarteten Angriff nicht ausweichen und wurde von der Wucht der Attacke weggeschleudert. Hart landete sie auf dem Boden. Kometenflug versuchte sich aufzurappeln, aber Kreischfeder biss ihr ins Bein, sodass sie hilflos liegen bleiben musste. „Kreischfeder. Ich wusste nicht, dass du so kaltblütig sein kannst. Ich habe dich immer anders gesehen. Jetzt weiß ich, was wirklich in dir steckt“, miaute Kometenflug bitter. Triumphierend bleckte der Kater die Zähne. „Kometenflug. Ich dachte du wärst schlau. Aber jetzt muss ich zu meiner eigenen Enttäuschung feststellen das du doch blind bist, wie ein Igel.“ Damit rammte Kreischfeder seine scharfen Zähne in Kometenflugs Fell. Blut verfärbte ihr braunes Fell innerhalb kurzer Zeit. Mittlerweile legte sich das Unwetter, es regnete allerdings immer noch. Der Regen wusch schnell alles Blut von Kometenflug ab. Kreischfeder setzte sich nieder. Erschüttert senkte er den Kopf. „Kometenflug. Es tut mir so Leid. Das wollte ich nicht!“, flüsterte Kreischfeder. Kometenflug hob den Kopf und ihre verschiedenfarbigen Augen sahen ihn an. „Kreischfeder. Ich vergebe dir. Es tut mir Leid. Und ich wäre mit dir gekommen, wenn ich könnte. Bitte, verzeih mir. Ich… mein Clan. Es ist schwer sich zu entscheiden. Aber ich hätte dich gewählt“, flüsterte die Kätzin mit letzter Kraft. Ein dünnes Rinnsal Blut tropfte aus ihrem leicht geöffneten Maul. „Leb wohl, Kreischfeder“, hauchte sie, dann schloss sie erschöpft die Augen. Kreischfeder saß wie erstarrt vor ihr. „Nein…nein!“, stieß er hervor. Dann hob er den Kopf zum Himmel und jaulte seinen ganzen Schmerz heraus. Sein Schrei hallte durch die Nacht. Der Regen ließ sein Fell an seinem Körper kleben, und auch Kometenflug wurde durchnässt. Vorsichtig hob Kreischfeder seine Gefährtin am Nacken und legte sie unter einem Baum hin. „Hier wirst du nicht nass. Leb wohl, meine Kleine!“, raunte er und berührte zärtlich ihr kaltes und nasses Fell. Dann stand er auf und ging davon. An der Grenze blickte er sich noch einmal um. Es schien ihm, als säße eine Katze dort unter dem Baum, bei Kometenflug. Sterne funkelten hell in ihrem Pelz und sie murmelte leise die Worte: „Ich bin bei dir. Wo immer du bist. Ich bin für immer in deinem Herzen.“ Kreischfeder wollte zurück, über den Fluss und hin zu Kometenflugs Leichnam aber als der Kater zum Sprung ansetzte stieg der Fluss über die Ufer. Er umspülte Kreischfeders Pfoten und zwang den Kater, kehrt zu machen und weiter in die Richtung des EisClan-Lagers zu gehen. „Ich bin bei dir“, murmelte es. „Du bist bei mir“, wiederholte Kreischfeder die Worte und richtete sich auf. Der Wind zerzauste sein Fell. Entschlossen lief er weiter. „Ich werde an dich glauben, für immer. Für dich, in fester Treue!“, heulte er. In dem Augenblick hörte es auf zu regnen und der Mond kam unter den Wolken zum Vorschein. „Kreischfeder.“ Der Kater sah sich um. Hinter ihm stand Kometenflug. Ihr hübsches Fell war mit Sternen übersät und ihre hellen Augen leuchteten heller als je zuvor. „K…Kometenflug… ich…“, setzte Kreischfeder an. Kometenflug unterbrach ihn: „Ich weile nun im SeelenClan. Dort oben“, miaute sie und blickte nach oben, „werde ich auf dich warten. Für immer. Für dich, in fester Treue.“ Damit verblasste sie allmählich. Kreischfeder ging weiter. Sein Lager kam schon in Sicht. Da blieb er stehen. Nein, er gehörte nicht hier her. Er hatte kein Herz aus Eis, wie die Katzen im EisClan. Er hatte ein warmes Herz. Er war kein Mörder. Doch. Er hatte seine Gefährtin umgebracht. Traurig schüttelte er den Kopf. Dann jedoch richtete er sich auf und rannte zurück. Er rannte an Kometenflugs Leichnam vorbei bis hin zum SonnenClan- Lager. Die zwei Wachen am Eingang fuhren erschrocken hoch als sie ihn sahen und fuhren die Krallen aus. Erschrocken wich Kreischfeder zurück. Das hatte er nicht erwartet. Innerlich schallt er sich dafür dass er so töricht war zu denken, dass sie ihn einfach so ins Lager ließen. „Was willst du hier, EisClan-Krieger?“, fauchte eine der Katzen verächtlich. „I….ich….“, stotterte Kreischfeder und versuchte seinen Angst zu verbergen. Dann jedoch schüttelte er den Kopf und miaute fest: „Ich möchte mit Sonnenstern sprechen.“ Misstrauisch musterte die Wache ihn, dann flüsterte sie der anderen Wache etwas ins Ohr. Diese nickte und verschwand durch den Tunnel aus kleinen Bäumen. Kurze Zeit später kam sie wieder und maunzte: „Er darf eintreten.“ Mit einem knappen zuckten des Ohres erlaubte die Wache, dass Kreischfeder ihnen zu folgen hatte. Vorsichtig schritt der Kater hinter einer Wache her. Überall im SonnenClan- Lager blickten Katzen auf. Nervös senkte Kreischfeder den Kopf. Plötzlich blieb er stehen. Eine Kätzin, schwarz- weiß mit hellblauen Augen sah ihn aufmerksam an. Kometenflug hatte einmal von dieser Kätzin gesprochen. Es war ihre Schülerin. Kreischfeder wusste, dass er ihr vertrauen konnte. Das wusste er, ohne dass er weiter überlegen musste. Kreischfeder wollte zu ihr gehen, da spürte er die scharfen Krallen der Wache in seiner Schulter. „Wo willst du hin?“, zischte Kreischfeders Bewacher wachsam. „Entschuldigung“, nuschelte Kreischfeder erschrocken. Plötzlich sah er aus seinen Augenwinkeln heraus eine Kätzin aus einer Höhle kommen. Er drehte sich um und sah Sonnenstern, die Anführerin des SonnenClans auf einen großen Baumstumpf springen. „Ruhe!“, hörte Kreischfeder sie mit heller Stimme rufen. „Hört her, Katzen des SonnenClans. Wir haben einen Gast in unseren Reihen. Einige haben ihn schon bemerkt. Es ist Kreischfeder aus dem EisClan.“ Misstrauisch sahen viele der Katzen auf den Kater, viele auch mit Zorn oder Angst in ihren Augen. Kreischfeder schaute sich verstohlen um. Dort saßen Feuerkralle, Sommertau und Strahlenhüpfer. Kreischfeder erinnerte sich, dass er ihnen in einem verheerenden Gefecht einige Narben zugefügt hatte. Mit Genugtuung sah er das zerfetzte Ohr von Sommertau. Sein Blick wanderte weiter. Kreischfeder entdeckte einige Katzen die eng zusammengekauert saßen und sich leise unterhielten. Hinter ihnen saßen verängstigt sieben Jungkatzen. Das müssen die Königinnen sein, schoss es Kreischfeder durch den Kopf. Ein ungeduldiges Miauen ertönte und Sonnenstern sagte: „Kreischfeder. Sprich, was führt dich zu uns?“ Kreischfeder fuhr zusammen. „Ich…“ Er senkte kurz den Kopf, dann miaute er: „Ich würde gerne zu euch kommen. Ich würde gerne ein SonnenClan- Krieger werden.“ Lachen ertönte unter den versammelten Katzen. Verärgert fuhr Kreischfeder herum und fuhr die Krallen aus. Alarmiert sprangen die beiden Wachen auf. „Ist gut, bleibt sitzen, Sommertraum und Funkenflug. Kreischfeder, fahr bitte deine Krallen ein. Erstmal bist du bei uns, und wir sind nicht dein Clan. Außerdem würdest du nicht gegen uns gewinnen können. Also“, schaltete Sonnenstern sich ein. Unterwürfig setzten sich Funkenflug und Sommertraum hin und auch Kreischfeder zog seine Krallen ein. „Gut. Ich werde darüber nachdenken. Wo wirst du bleiben? Diese Nacht?“, fragte die Anführerin. „Ich… ich werde beim Bach bleiben. Auf… eurer Grenze, wenn das ok ist“, miaute Kreischfeder und neigte respektvoll den Kopf. „Gut. Ich denke nicht, dass du Wachen brauchst.“ Damit sprang sie hinab. Im vorbeigehen raunte Sonnenstern Kreischfeder zu: „Ich vertraue dir. Nutze es nicht aus!“ Kreischfeder nickte. Dann trottete er aus dem Lager. Unterhalb des Flusses blieb er stehen. Dann ging er weiter, hin zu Kometenflugs Leichnam. Dort legte er sich nieder. „Was habe ich getan?“, flüsterte Kreischfeder traurig. Dann schloss er die Augen. Ein Knacken ließ ihn hochfahren. Erschrocken sah er sich um. „Kreischfeder?“, hörte er jemanden miauen. „Schwalbenpfote?“, fragte Kreischfeder und rappelte sich auf. Kurz darauf sah er die kleine Kätzin auf sich zulaufen. Plötzlich blieb sie stehen. Erstarrt blickte sie auf Kometenflug. „Ist sie… sie ist tot! Du… hast sie umgebracht!“, miaute sie keuchend und sprang wütend auf Kreischfeder. „Du Mörder!“ Leichtfüßig wich der Kater der Schülerin aus. Dabei rammte er ihr seine Pfote in den Bauch. Mit einem Schrei stürzte Schwalbenpfote zu Boden und blieb erschöpft liegen. „Na komm, töte mich!“, fauchte sie und drehte sich keuchend auf den Rücken. „Gut“, miaute Kreischfeder und sprang. Die Zeit schien stillzustehen. Dann landete Kreischfeder. Schwalbenpfote zuckte zusammen und schloss die Augen, in Erwartung, gleich den finalen Schlag verpasst zu bekommen. Doch er kam nicht. „Komm hoch, Schwalbenpfote“, forderte der Kater sie auf. Zitternd stand sie auf und schüttelte den Kopf. „Ich…warum hast du mich nicht getötet?“, fragte die Kätzin ängstlich. „Ich… bin kein Mörder…“ „Aber du hast Kometenflug umgebracht!“, unterbrach Schwalbenpfote Kreischfeder. Kreischfeder seufzte. „Ja. Ich liebte sie.“ Der Kater sah der Schülerin in die blauen Augen. „Ich vertraue dir. Bitte. Sag es niemanden! Helf mir, ihren Tod zu vertuschen! Bitte!“, miaute Kreischfeder und sah Schwalbenpfote traurig an. „Aber… nein. Sie war meine Mentorin. Du hast sie umgebracht. Ich werde es allen sagen!“, jaulte Schwalbenpfote und fuhr die Krallen aus. Zutiefst betrübt sah Kreischfeder sie an. „ Ich. Glaube mir, bitte! Ich wollte es nicht! Es… sie hat gesagt sie… würde nicht mit mir kommen… zum EisClan… ich habe mein Territorium verteidigt. Ich wollte sie nicht gleich umbringen… es war ein Fehler. Ich glaube, etwas durchaus Böses hat von mir Besitz ergriffen“, sagte der Kater noch dann krümmte er sich vor Schmerzen. „Lauf, Schwalbenpfote! Bitte, geh!“, jaulte er. Erschrocken rannte die Schülerin davon. Erleichtert seufzte Kreischfeder auf. Dann erfasste ihn eine erneute Welle Schmerz. „Nein!“, keuchte er und krümmte sich. „Kreischfeder… ich lass dich nicht alleine!“, ertönte da die Stimme von Schwalbenpfote. Von Qualen gezeichnet und mit steigendem Wahnsinn in den Augen flüsterte er bittend: „Nein! Lauf!“ Doch die Kätzin blieb stehen. Eine weitere Welle des Schmerzes schoss durch Kreischfeders Glieder. Er bäumte sich auf und schüttelte den Kopf. Instinktiv fuhr er die Krallen aus. Dann stand er taumelnd auf und bleckte die Zähne. Schwalbenpfote zuckte zusammen und sträubte das Fell. Dann stürzte Kreischfeder sich auf sie…
1.KAPITEL
Schwalbenflug atmete ein. Sie lag alleine im Kriegerbau. Seit sie wusste das sie Junge bekam, erlaubte man ihr selten, aus dem Lager zu gehen und sich Patrouillen anzuschließen. Schwalbenflug seufzte. „Oh, guten Morgen, Schwalbenflug. Wie geht es dir?“, ertönte da die Stimme ihrer Freundin Lichtschimmer. „Oh, ja, wie man sich halt so fühlt. Ein bisschen runder als gestern, aber sonst…“, antwortete Schwalbenflug amüsiert. Beide lachten. „Schwalbenflug?!“, ertönte da ein besorgter Ruf und sofort schob sich ein braungesprenkelter Kater zu ihr in den Bau. „Oh Sommertraum, mir geht es gut!“, antwortete die Kätzin und schnurrte. Sommertraum sah sie an. „Wenn du… irgendetwas brauchst…“, miaute er und berührte sanft ihr Ohr. „Ich werde dir Bescheid sagen. Versprochen!“, miaute Schwalbenflug und rollte sich auf die Seite. Plötzlich zuckte sie zusammen. Ihre Pfoten zuckten krankhaft und ein fiebriger Glanz stand in ihren Augen. Das Bild von einem Kater, der ihr ins Bein biss tauchte vor ihren Augen auf. Schwalbenflug schrie auf. Dann war alles wie immer. Lichtschimmer und Sommertraum sahen sie besorgt an. „Schwalbenflug, du kommst jetzt sofort mit zu Goldherz“, befahl Lichtschimmer besorgt. „Aber…“, begann Schwalbenflug, wurde aber von ihrem Gefährten unterbrochen. „Lichtschimmer hat recht.“ Betreten blickte Schwalbenflug nach unten. „Gut.“ Damit stand sie auf und folgte den Katzen zum Heilerbau. Goldherz bemerkte sie und kam aufgeregt näher. „Was ist los?“, fragte der Heiler. Schwalbenflug antwortete: „Ich… mir war schwindelig. Es geht schon wieder.“ Verstohlen sah die Kätzin zu Lichtschimmer und Sommertraum. „Du wirst aber eine Nacht bei mir bleiben müssen!“, miaute Goldherz scharf. „Ja“, antwortete Schwalbenflug und neigte respektvoll den Kopf. Auf einmal schoss wieder der Schmerz in ihre Knochen und sie krümmte sich zusammen. „Schwalbenflug!!!“, hörte die Kätzin ihren Gefährten rufen. Doch sie konnte nicht antworten. Stattdessen fuhr sie die Krallen aus und sträubte das Fell. „Geht… weg! Bitte!!!“, jaulte sie und warf sich zu Boden. Wieder zuckte sie zusammen. Dann glättete sich ihr Fell wieder. „Was?“, miaute Schwalbenflug benommen. Sie sah Sommertraums, Goldherz´ und Lichtschimmers besorgte Blicke. Als ihr klar wurde, dass sie schon wieder diese… Attacke gehabt hatte schaute sie entsetzt nach unten. „Ich. Glaube wir. Sollten Sonnenstern… informieren“, keuchte Goldherz und schaffte es nur mühsam seine Furcht vor Schwalbenflug zu unterdrücken. „Spiegelpfote!“, rief der Heiler, immer noch benommen. „Ja, Goldherz?“, antwortete sein blinder Schüler. „Bring Schwalbenflug in die Kinderstube. Sie wird Ruhe brauchen. Und gebe ihr bitte Mohnsamen. Damit sie erstmal schläft. Sie darf sich nicht aufregen, dass schadet ihren Jungen“, befahl Goldherz. Mit einem Nicken wandte Spiegelpfote sich ab. „Schwalbenflug, geh bitte schon einmal in die Kinderstube. Ich hole noch schnell die Mohnsamen“, miaute Spiegelpfote und verschwand im Heilerbau. Schwalbenflug seufzte. „Es tut mir Leid, Lichtschimmer und Sommertraum. Es tut mir so leid. Ich…“ „Ruhe! Geht lieber, Schwalbenflug braucht ihre Ruhe!“, ertönte da Spiegelpfotes Stimme. Lichtschimmer und Sommertraum sahen sich an. Dann drehten sie sich um und gingen. Sommertraum blickte sie noch einmal an, dann drehte er sich auch um. Schwalbenflug senkte betrübt den Kopf. Sie dachte zurück, an Kometenflug und… an… diesen Kater. Schwalbenflug strengte sich an, aber sie konnte sich nicht erinnern. Wer war dieser Kater? Sie wusste es, da war sich Schwalbenflug sicher. „Schwalbenflug, leg dich hin! Du brauchst Ruhe, und das brauchen auch deine Jungen! Also, leg dich hin und fresse diese Mohnsamen!“, riss Spiegelpfote sie mit seiner gewohnt zynischen Art aus ihren Gedanken und schob ihr die kleinen schwarzen Samen zu. Gehorsam leckte Schwalbenflug diese auf und murmelte leise: „Danke.“ Dann rollte sie sich zusammen und Spiegelpfote verließ den Bau. Unruhig wälzte Schwalbenflug sich hin und her. Doch langsam wirkten die Mohnsamen und sie fiel in einen traumlosen Schlaf…
… Schwalbenflug schlug die Augen auf. So ausgeschlafen wie heute war die tragende Kätzin schon lange nicht mehr. Leise stand sie auf und tappte aus der Kinderstube. Auf der Lichtung in der Mitte des Lagers waren schon die ersten Katzen zu sehen. Phönixfeder teilte gerade Patrouillen ein, Spiegelpfote ordnete im Schatten eines Felsens Kräuter und die Schüler, Engelpfote, Eispfote, und Schneepfote, tollten in einer Ecke herum und übten das Anschleichen. Sie waren erst vor einigen Tagen Schüler geworden. Belustigt sah Schwalbenflug ihnen zu. „So werden unsere Junge auch eines Tages herumspringen!“, hörte sie da Sommertraum miauen. Sie drehte sich zu ihrem Gefährten um und berührte ihn zärtlich an der Schnauze. „Ja. Aber noch ist es nicht soweit“, murmelte Schwalbenflug sanft. „Sommertraum! Ich möchte, dass du mit deinem Schüler und Leopardensprung an der NebelClan- Grenze patrouillieren gehst. Kontrolliere die Grenzen genau!“, miaute Phönixfeder plötzlich. Mit einem Seufzen drehte Sommertraum sich um und rief: „Engelpfote! Komm bitte her! Wir gehen mit Leopardensprung patrouillieren!“ Sofort kam die Schülerin und fragte: „Wo werden wir patrouillieren? An der EisClan- Grenze? Oh, wenn ich eine von denen in die Pfoten kriege, fetze ich ihr das Fell von den Knochen!“ Sommertraum warf Schwalbenflug einen belustigten Blick zu. Dann kam auch schon Leopardensprung und die Patrouille brach auf. Schwalbenflug blickte ihnen nach. Sie sehnte sich danach, wieder mit den anderen Katzen zu jagen, oder einfach nur durch den Wald zu rennen. „Schwalbenflug, willst du mitkommen und Kräuter sammeln? Du könntest mir eine große Hilfe sein und du kommst dann auch mal wieder aus dem Lager. Na komm!“, hörte die Kätzin plötzlich ihren Heiler, Goldherz. Erlöst atmete Schwalbenflug aus. „Ja, auf jeden Fall! Ich dachte schon, ich würde jetzt für immer hier festsitzen!“, witzelte sie. Goldherz lachte. „Du hast nichts von deinem Humor eingebüßt“, stellte er fest. Eine leichte Brise strich den Katzen durch das Fell und in den hohen Bäumen zwitscherten die Vögel. Ein Bach plätscherte an ihnen vorbei und die Sonne warf goldene Schatten auf das Laub und Moos am Boden. „Lass uns zu dem umgestürzten Baum an der FlugClan- Grenze aufsuchen. Dort müsste noch ein wenig Kerbel wachsen“, schlug Goldherz vor. Schwalbenflug nickte und folgte dem Kater. Der umgestürzte Baum war riesig. Schon allein in die Breite betrug er ungefähr anderthalb Fuchslängen. Und in die Höhe etwa zwei ganze Fuchslängen. Selbst eine gesunde Katze würde es nur mit Mühe schaffen, dort hinüber zu springen. Bald kamen sie auf der Lichtung an. Goldherz prüfte die Luft und trottete dann zu stark riechendem Büschel. Dort biss der Heiler vorsichtig einige Stängel ab. „Soll ich dir helfen, Goldherz?“, fragte Schwalbenflug und gesellte sich zu dem Heiler. „Nein, lass nur. Ruh dich aus oder sehe dich um. Ich komme schon alleine zurecht!“, rief Goldherz und putzte sanft den Dreck von den Wurzeln der Pflanze. Schwalbenflug beherzigte seine Worte und ließ sich auf einem warmen, im Sonnenlicht liegenden, Stein nieder. Dort putzte sie sich sorgsam die Pfoten. Plötzlich schaute sie auf. Die Vögel waren verstummt, nur der Wind wehte leicht durch die Bäume. Auch Goldherz hob den Kopf und witterte, konnte jedoch nichts feststellen. Er wandte sich zu der Kätzin um und riss erschrocken die Augen auf. „Schwalbenfl…!“, jaulte er dann landete eine rostrote Kätzin auf ihm und versuchte, ihre Zähne in seinen Nacken zu schlagen. Schwalbenflug wirbelte erschrocken herum. Hinter ihr stand ein Kater, der bereits zum Sprung ansetzte. Die Kätzin schrie auf. „Bitte! Tu mir nichts!“, flehte sie und versuchte sich schnell hinzustellen. Doch ihr schwerer Bauch zog sie nach unten. „Nein!!!“ Schwalbenflug schloss die Augen in Erwartung gleich den entscheidenden Schlag zu spüren. Plötzlich krümmte sie sich unter Schmerzen. , Ich dachte das sterben sich anders anfühlt´, dachte Schwalbenflug. Doch diese Qualen… Auf einmal traf es die Kätzin wie einen Blitz. Wieder das! „Nein!!!“, jaulte sie nur und schlug die Krallen in den Stein unter ihr. „Lauf, Kater! Bitte, lauf!!!“ Verdutzt sah der Kater sie an. Dann lachte er. Verzweifelt sah Schwalbenflug ihn an. Doch der Kater ließ sich nicht beirren. Da brach all der Schmerz aus ihr heraus. Wieder erwachte in ihr das Verlangen danach, irgendwen umzubringen. Also sprang Schwalbenflug auf den Kater und grub ihre Krallen tief in seine Kehle. „Bussardfeder!“, hörte sie da die rostrote Kätzin jaulen und spürte ihre Krallen in der Schulter. Sie drehte sich um und hieb auf die Kätzin ein. Bussardfeder blieb benommen liegen. Aus seiner Kehle sickerte Blut, das langsam über den Boden floss und Schwalbenflugs Hinterpfoten durchnässte. Der Gestank drang ihr in die Nase, trotzdem hackte sie weiter auf die feindliche Kätzin ein. „Schwalbenflug! Hör auf! Sie hat genug Blut verloren! Wenn du weitermachst, wird sie sterben!“, rief Goldherz erschrocken. Doch Schwalbenflug hörte ihn nicht. Sie wollte sehen, wie diese Katzen unter ihren Krallen starben. Plötzlich jedoch spürte sie selber einen Schmerz, der ihr alle Sinne raubte. Der roten Kätzin war es gelungen, ihre Krallen in den Bauch der schwangeren Kätzin zu schlagen. Schwalbenflug japste erschrocken nach Luft, und sofort verflog der Rausch, den sie eben noch hatte. Sie schaute hinunter auf ihren Bauch. Dort sickerte Blut hervor, immer mehr, bis ihr ganzes Bauchfell rot gefärbt war. „Hör auf! Eichhornsprung, sie ist schwanger!“, rief Goldherz da. Schwalbenflug seufzte erleichtert auf, als sie ihren Heiler hörte. „Sie hat Bussardfeder umgebracht! Dafür wird sie büßen!“, jaulte Eichhornsprung und funkelte den Heiler wütend an. Goldherz aber sprang auf und lief zu der auf der Lichtung verteilten Kerbelpflanze. Er packte sie und rannte zu Bussardfeder. Dort setzte er sich hin und flößte dem Kater zerkaute Kerbelwurzeln ein. Bussardfeder wehrte sich nicht gegen den bitteren Geschmack und sackte dankbar zusammen. Eichhornsprung sah Goldherz an. „D…danke!“, stotterte sie und ließ sich neben Bussardfeder fallen. „Schwalbenflug?“ Goldherz wandte sich an die schwangere Kätzin. „Goldherz! Meine Jungen… werden sie überleben?“, fragte sie und musste sich zusammenreißen, um vor Verzweiflung nicht laut loszuschreien. Goldherz miaute nur: „Komm. Wir müssen zurück. Ich werde mich im Lager um dich kümmern. Versprochen!“ Betrübt folgte Schwalbenflug dem Heiler. Er humpelte stark und seine Schulter blutete. Die Königin blickte zurück. Eichhornsprung saß immer noch neben Bussardfeder. Kurz schaute sie auf, und in ihren Augen sah Schwalbenflug ihre gemischten Gefühle. Sie konnte Erleichterung, aber auch Schrecken sehen. Schwalbenflug neigte den Kopf. Auch Eichhornsprung senkte den Kopf. Dann lief die SonnenClan-Kätzin in den Wald hinein. Wäre sie später verschwunden, hätte sie gesehen, wie ein Ausdruck des blanken Wahnsinns in Eichhornsprung Augen trat und die Kätzin die Krallen ausfuhr…
2. Kapitel
Der Vollmond schien hell auf den glatten Waldboden. Schwalbenflug sah zum Himmel hinauf. Heute war wieder eine Große Versammlung. Der Weg vom SonnenClan-Lager zum Versammlungsort war nicht ungefährlich. Um zu der Lichtung zu gelangen musste man einen sehr steilen Abhang der neben einer tiefen Schlucht lag, hinunter klettern. Schwalbenflug schaffte es nur mit Mühe, mit ihrem schweren Bauch noch halbwegs laufend den Abhang herunter zu kommen. Sommertraum schubste sie eher, als das er sie stützte. Fluchend schlitterte seine Gefährtin also den Weg herunter. Der Mond schien hell auf die Patrouille hinab als sie endlich in der Schlucht ankamen. EisClan und NebelClan waren schon versammelt. Schwalbenflug konnte das leichte Gefühl der Angst nicht unterdrücken, da sie mitten zwischen feindlichen Katzen waren. Der FlugClan war zwar auch ihr Feind, aber auch gerecht. Er würde es nie wagen, die Clans bei einer Versammlung anzugreifen. Oder doch? Die Kätzin schüttelte den Kopf um diese Gedanken zu vertreiben. Der FlugClan traf auch schon ein. Sie sah wie die vier Anführer auf den Felsen in der Mitte der Schlucht sprangen. Schwalbenflug setzte sich und wartete neben ihren Clankameraden auf das Jaulen, dass die Versammlungen ankündigten. Auf einmal jedoch riss sie die Augen auf. Vor ihr stand verschwommen ein Kater. Er kam ihr merkwürdig bekannt vor, aber sie konnte sich nicht dran erinnern ihn schon mal gesehen zu haben. Dann schüttelte sie den Kopf und die Umrisse verschwanden. „Ruhe bitte!“, jaulte da Eisstern vom Felsen. Erschrocken zuckte Schwalbenflug zusammen. Dann senkte sie verlegen die Brust und begann das Fell zu lecken. „Der EisClan hat zwei weitere Krieger ernannt: Hasswind und Weißsplitter. Ansonsten geht es uns hervorragend!“, knurrte Eisstern und sah sich um, als würde sie Protest erwarten. Feuerkralle und Funkenjäger kniffen die Augen zusammen, und auch Schwanenflug blickte die Anführerin misstrauisch an. Anscheinend ging es einigen Katzen aus dem FlugClan genauso. Dann trat Sonnenstern vor. „Wir haben ebenfalls einige Krieger ernannt: Schwalbenflug und Lichtschimmer. Und Spiegelpfote heißt ab heute Spiegelsee und wird als vollwertiger Heiler des SonnenClans angesehen! Außerdem müssen wir euch leider mitteilen, dass Kometenflug gestorben ist. Wir trauern immer noch um sie und hoffen, dass der SeelenClan sie aufgenommen hat und sie jetzt mit ihnen jagt.“ Damit endete sie und trat zurück, um Rabenstern vortreten zu lassen. Schwalbenflug sah Sonnenstern nachdenklich an. Alle dachten, Kometenflug sei gestorben, weil sie etwas Giftiges gefressen hatte. Doch Schwalbenflug wusste es besser. Sie wurde ermordet. Doch von wem? Die Kätzin erinnerte sich nicht. „Bei uns ist alles in Ordnung. Wir haben viele Junge und auch genug Beute.“ Damit endete Rabenstern. Verlegen schaute Schwalbenflug zu Boden. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie die Hälfte seiner Rede verpasst hatte. Jetzt redete Nachtstern. „Bei uns ist alles in Ordnung“, verkündete er. Da war sich Schwalbenflug nicht so sicher. Die NebelClan-Katzen sahen ziemlich mager aus. Doch was ging sie das an? Die Kätzin schüttelte den hübschen Kopf. Sie dachte zuviel über Unnützes Zeug nach. Oder? Ärgerlich verdrängte Schwalbenflug den Gedanken. „Die große Versammlung ist jetzt beendet!“, jaulte Rabenstern. Damit sprang er zu Boden und versammelte seine Clankatzen um sich. Dann sprangen auch die anderen Anführer zu Boden. In Gedanken versunken tappte Schwalbenflug hinter ihren Kameraden her. So bemerkte sie zu spät, wie der Boden unter ihren Pfoten nachgab. Erschrocken jaulte sie auf und versuchte sich an einem Felsen über ihr festzukrallen. Doch ihre Vorderbeine kamen nicht nah genug an den Stein heran. Erst jetzt wurde Schwalbenflug bewusst, dass sie gerade dabei war in die tiefe Schlucht zu fallen, die man überqueren musste, um zu der Versammlung zu gelangen. Verzweifelt stieß sie einen Schrei aus, der mehr dem Schrei einer Eule glich als dem einer Katze. „Hilfe!!!“, jaulte die Kätzin. Plötzlich spürte sie jemanden an ihrer Seite. „Sommertraum? Bist du das?“, miaute Schwalbenflug schwach. „Du weißt wer ich bin. Und doch hast du vergessen wie ich heiße. Und nein, ich bin nicht Sommertraum.“ Dieser Information hätte es nicht bedurft, denn Schwalbenflug viel selber auf, dass es sich nicht um ihren Gefährten handelte. „Wer bist du? Wie heißt du?“, fragte die Kätzin noch einmal. Erst jetzt schaute sie den Kater an. Sein kurzes hellbraunes Fell sah ungepflegt aus und auch seine gelben Augen glänzten fiebrig. Plötzlich erinnerte sie sich an seinen Namen. „Du heißt Kreischfeder, oder?“, fragte Schwalbenflug neugierig. Belustigt lachte der Kater auf. „Ja, ich bin Kreischfeder. Trotzdem weißt du nicht wer ich bin. Du wusstest es, vor vielen Monden“, miaute der Kater. , Ja, ich wusste es, dachte die Kätzin. Sie konnte sich noch an diesen Kater erinnern. Doch wer war er wirklich? Entrüstet fuhr Schwalbenflug die Krallen aus. „Wer bist du und warum weiß ich nicht mehr wer du bist?“, fauchte die Kätzin Kreischfeder an. Dieser zuckte zusammen. „Kennst du Kometenflug? Sie war deine… Mentorin, nicht? Es tut mir so leid dass sie gestorben ist. Du weißt doch noch das sie starb, oder? Genau, sie wurde umgebracht. Bloß von wem?“, miaute der Kater leise und mit brüchiger Stimme. Auf einmal spürte Schwalbenflug wie die Erinnerungen in ihren Kopf zurückkehrten. „Du hast sie umgebracht! Ich kann mich wieder erinnern. Di Mörder!“, kreischte die Kätzin und sprang auf Kreischfeder zu. Dieser wich ihrem unbeholfenen Angriff leicht aus. Schwalbenflug keuchte. Sie spürte die Jungen in ihrem Bauch strampeln. Sie durfte nicht kämpfen, dass wusste sie. Aber zuerst musste sie ihre Mentorin rächen. Also versuchte sie erneut anzugreifen. Doch wieder konnte Kreischfeder ausweichen. Plötzlich erstarrte er. Ein Krampf schüttelte ihn. Dann schrie der Kater auf. Sein Fell stellte sich auf und er bleckte die Zähne. Schwalbenflug riss die Augen auf. Sie wusste was mit dem Kater passierte. Da spürte sie einen ähnlichen Schmerz der langsam immer stärker wurde und ihr unsägliche Qualen bereitete. Sie biss die Zähne zusammen und musste alle Willenskraft die sie hatte dafür aufbringen, nicht aufzuschreien. Dann begann auch sie sich innerlich zu verwandeln. Langsam merkte sie wie sie stärker wurde und sich ihre Krallen ausfuhren. Mit einem Jaulen sprangen die Beiden los. Es war ein gleicher Kampf, trotz des starken Altersunterschieds. Das Kreischen der Katzen zerriss die Stille. Der Mond über ihnen schien zu sinken und verschwand plötzlich. Eigentlich hätten die Katzen gewarnt sein müssen aber in ihrem Blutrausch nahmen sie es nicht war. Auf einmal hörten sie Donner. Kurz darauf blitzte es. Ein Baum splitterte und fiel zu Boden. Sofort stoppten die Katzen und sahen sich um. Plötzlich berührten sich ihre Pelze. Beide wirbelten herum und sahen sich kurz in die Augen. Sofort schlug Kreischfeders Herz höher. Verlegen wandte er den Blick ab. Auch Schwalbenflug wandte sich ab und bemerkte am Rand des schmalen Pfads, den sie beinahe heruntergefallen war, eine Kätzin. Sie schimmerte und Sterne funkelten in ihrem Fell. Bei jedem Schritt den die Kätzin ging schien eine leichte Brise über die Katzen zu wehen. „Kometenflug!“ Der Schrei kam von Kreischfeder, der sofort auf seine tote Gefährtin losstürmte. Beschämt blickte Schwalbenflug zu Boden. Nicht sie, sondern Kometenflugs Gefährte, hatte als erstes erkannt wer diese Kätzin war. Jetzt schaute Kometenflug zu ihrer ehemaligen Schülerin. In ihrem Blick sah sie Trauer, aber, was Schwalbenflug irritierte, kein Mitleid. Dann wandte Kometenflug sich ab und schob ihre Schnauze in Kreischfeders Fell. „Ich liebe dich“, flüsterte sie leise. Dann fügte sie hinzu: „Eine große Gefahr geht von euch aus. Etwas, dass der SeelenClan nicht deuten kann. Mit jeder Bisswunde oder jedem Kratzer den ihr anderen Katzen zufügt, wird diese Krankheit weiter verbreitet! Jemand muss sie stoppen, sonst ist alles verloren! Es darf jetzt nicht zu Kriegen zwischen den Clans kommen!“ Damit verblasste sie allmählich. „Du… bist auch infiziert! Und deine Jungen auch! Hast du sonst noch mit Katzen gekämpft? Sag es!“, miaute Kreischfeder panisch und blickte langsam zu der Kätzin hinter ihm. Schwalbenflug murmelte nur: „Ich habe mit Bussardfeder und… Eichhornsprung gekämpft. Sie sind aus dem NebelClan. Ich weiß nicht ob sie inzwischen mit weiteren Katzen Kontakt hatten.“ Entsetzt sackte Kreischfeder zusammen. „Es… ist meine Schuld. Ich… weiß nicht wie aber als Kometenflug sagte, dass sie im SonnenClan bleiben wollte… ging es nicht anders. Ich wurde gezwungen zu kämpfen. Ich konnte… nicht aufhören und so… starb sie. Du hast recht. Ich bin ein Mörder. Und nur ich trage daran Schuld das du erkrankt bist und so auch Bussardfeder, Eichhornsprung und… deine Jungen“, erzählte der Kater stockend. Als Kreischfeder Schwalbenflugs Junge erwähnte, verkrampfte sich ihr Herz vor Sorge. „Meine Jungen! Ich muss etwas tun! Bevor sie auf der Welt sind!“ Plötzlich hörten die Katzen Pfotenschritte. „Schwalbenflug!“ Sommertraums Ruf schallte laut durch die Schlucht. „ich habe dich so vermisst!“, miaute er überschwänglich und schmiegte sich so übermütig an sie, dass sie beinahe ihr Gleichgewicht verloren hätte. „Sommertraum! Ich dachte, es wäre mein sicherer Tod! Kreischfeder hat mich gerettet!“, miaute Schwalbenflug und deutete mit dem Schweif auf ihren Retter. Diesem war die Situation etwas peinlich und verlegen senkte er den Kopf. „Kreischfeder?!“, entfuhr es Sommertraum, „aber… er ist verschwunden! Die Clans dachten, er wäre tot!“ Kreischfeder zuckte zusammen. „Ich… musste allein sein… und über gewisse Dinge nachdenken. Als ich sah, wie Schwalbenpfote…“ „Schwalbenflug!“, unterbrach Sommertraum ihn. „…Schwalbenflug“, verbesserte Kreischfeder, „fast in die Tiefe stürzte, konnte ich nicht anders, als ihr zu helfen. Dem SeelenClan sei Dank das ich gerade in der Nähe war.“ Bestürzt schauten Schwalbenflug und ihr Gefährte zu Boden. Schließlich miaute Sommertraum: „Danke. Danke Kreischfeder, dass du meine Gefährtin gerettet hast!“ Plötzlich wehte der Wind den Geruch einer Kätzin zu ihnen herüber. „Sonnenstern“, murmelte Kreischfeder. Da kam die Anführerin auch schon den Pfad hinab gesprungen. Besorgt schaute sie sich Schwalbenflug an. Dann wandte sie sich an die beiden Kater „Sie muss ins Lager. Zu viel Stress schadet den Jungen. Über dich, Kreischfeder“, miaute sie und nickte dem Kater kühl zu, „reden wir später. Nun kommt!“ Damit drehte sie den Dreien den Rücken zu und tappte den Weg wieder hinauf. Schwalbenflug, Sommertraum und Kreischfeder folgten ihr in einigem Abstand. Bald waren sie im Wald. Der Mond sandte weißliches Licht durch das Blätterdach der Bäume und erhellte den Boden etwas. Bald erreichten sie das Lager. Viele Katzen lagen schon in ihren Bauten und erholten sich von dem anstrengenden Clanleben. Wenige saßen jetzt noch auf der Lichtung. „Ruht euch aus. Schwalbenflug, geh in die Kinderstube. Ich informiere Goldherz das er dich morgen untersuchen soll. Sommertraum, bring Kreischfeder in den leeren Bau neben dem alten Baum. Dann leg dich selbst hin. Du hast einen anstrengenden Tag hinter dir“, miaute Sonnenstern müde und trottete dann zu Goldherz, der gerade die letzten Kräuter wegräumte, die er sortiert hatte. Als sie ihm mitgeteilt hatte, dass er Schwalbenflug am morgen untersuchen sollte schleppte sie sich auch in ihr Nest und schlief ein…
2.KAPTEL
Die Sonne hatte gerade den Horizont erreicht, als Schwalbenflug ihre Augen aufschlug. Wieder spürte sie das Gewicht in ihrem Bauch. Mit jedem Tag wurden die Jungen größer. Bald sollten sie zur Welt kommen. Schwalbenflug schloss die Augen und stellte sich vor, wie sie mit ihren Jungen spielte und die kleinen Fellknäuel durch das Lager sausten. Eine Patrouille kam gerade ins Lager zurück. Aus den Mäulern der drei Katzen hing Beute. „Schwalbenflug, Goldherz hat mir aufgetragen mit dir spazieren zu gehen, wenn du willst“, hörte die Kätzin ein Miauen hinter sich. Sie drehte sich um und blickte in die warmen Augen von Seelenhauch, die gerade bei Goldherz war, um sich zu erkundigen, ob sie auch schon in die Kinderstube ziehen musste. Sie war jung, und klug. Insgeheim hoffte Schwalbenflug, dass sie nie infiziert werden würde. „Ja, gerne“, antwortete Schwalbenflug und verdrängte die unwillkommenen Gedanken. Dann folgte sie Seelenhauch aus dem Lager. Der Wald lag still vor ihnen, nur das Zwitschern der Vögel drang von den Bäumen zu ihnen hinab. Die beiden Kätzinnen tappten weiter. Das Laub unter ihren Pfoten raschelte leise, als sie herübergingen. Der Bach an der Grenze zum FlugClan plätscherte friedlich an ihnen vorbei. Auf einmal spürte Schwalbenflug die Jungen in ihrem Bauch strampeln. Ihre kleinen Pfoten traten ihr in die Seite und zwangen sie, sich hinzulegen. Die Kätzin keuchte. „Schwalbenflug? Was ist los?“, miaute Seelenhauch panisch. „Ich… weiß nicht!!! Hilfe!“, jaulte Schwalbenflug. Plötzlich brach eine hübsche Kätzin die leuchtend grüne Augen hatte, durch das Dickicht in der Nähe. Es war Leuchtauge, eine erfahrene Kriegerin und Königin des Clans. Ihre Jüngsten, Vogeljunges und Sprenkeljunges, wurden vor einiger Zeit Krieger und hießen nun Vogelfeder und Sprenkelfleck. Als sie Schwalbenflug am Boden sah, rannte sie zu ihr. „Schwalbenflug? Bist du ok?“ Leuchtauge schnüffelte an Schwalbenflug und untersuchte sie gründlich. Plötzlich zuckte sie zusammen. „Was ist?“, keuchte Schwalbenflug und wand sich. „Nein!“ Erschrocken jaulte Seelenhauch auf. „Es ist nicht das, was ich glaube, dass es ist?“ Leuchtauge, die sich wieder gefasst hatte, nickte Seelenhauch zu und befahl ihr: „Schnell, hol einen Heiler! Ich versuche, sie ins Lager zu bringen. Los!“ Die jüngere Kätzin flitzte los. Ihre Jungen behinderten sie noch nicht, als Seelenhauch sich durch den Wald schlängelte. Bald tauchte der Lagereingang vor ihr auf. Die Katzen, die sich in der Lagermitte die Zungen gaben, schauten erschrocken auf, als die Kätzin ins Lager geschossen kam. Auch Goldherz steckte seinen Kopf aus dem Heilerbau. „Was ist los?“, fragte er besorgt, als Seelenhauch keuchend vor ihm anhielt. „Schnell…Schwalbenflug…Junge…Leuchtauge…bringt sie…ins Lager…“, brachte die junge Kätzin schnaufend hervor. Sofort verschwand Goldherz und tauchte kurze Zeit später mit einem Bündel voll Kräuter aus dem Heilerbau auf. „Wo?“, nuschelte er. Seelenhauch, die sich wieder erholt hatte, sprang auf und miaute: „Hier lang!“ Goldherz folgte ihr und bald waren sie bei Schwalbenflug. Sie lag auf der Seite, während sie flach und unregelmäßig atmete. Immer wieder krümmte sie sich. Wieder kam eine Wehe und erschöpft schrie Schwalbenflug auf. „Hilfe…“ Goldherz ließ die Kräuter fallen und sah sich Schwalbenflugs Zustand an. „Die Jungen kommen zu früh. Hier, nimm diese Blätter und leck sie auf!“, befahl der Heiler ihr und legte ihr die Kräuter vor die Pfoten. „Iss. Das ist Borretsch, es schmeckt etwas bitter aber du musst etwas auflecken!“ Gehorsam leckte Schwalbenflug alle Blätter auf. Sofort verzog sie das Maul, als der bittere Geschmack ihre Kehle hinunterrann. Wieder wurde sie durchgeschüttelt. Goldherz legte seine Pfoten auf ihren Bauch und beruhigte Schwalbenflug dadurch etwas. Dann war es soweit. Leuchtauge und Seelenhauch standen neben ihr und machten ihr Mut. Plötzlich schrie Seelenhauch begeistert auf. „Sieh nur! Was für ein süßes Ding das ist!“ Leuchtauge schmunzelte. „Schwalbenflug, begrüße dein erstes Junge!“, miaute sie feierlich. Schwalbenflug reckte sich um einen Blick auf ihr Neugeborenes zu werfen und knurrte auf, als wieder einmal eine Wehe kam und sie liegen bleiben musste. „Oh, noch eins!“ Seelenhauch war begeistert. Leuchtauge aber flüsterte ihr leise ins Ohr, dass sie ruhig sein sollte, bis die Geburt fertig war. Das beherzigte Seelenhauch und nur in ihren Augen sah man, wie toll sie die Situation fand. „Gut gemacht, noch eins! Gleich hast du es geschafft! Halte durch!“, ermunterte Goldherz die Mutter. Schwalbenflug stand nahe an der Bewusstlosigkeit, als endlich das letzte Junge kam. Es war sehr klein, vor allen Dingen im Vergleich zu den Geschwistern, die, wegen der Frühgeburt, schon ziemlich klein waren. Besorgt schaute Leuchtauge zu Goldherz und auch der Heiler blickte so. Dann flüsterte er ihr ins Ohr: „Es ist viel zu klein. Ich habe meine Zweifel, ob es überlebt.“ Leuchtauge nickte. Die Jungen krabbelten tapsig zu dem Bauch ihrer Mutter, um ihn mit ihren winzigen Krallen zu bearbeiten und suchten gierig nach einer Zitze. Schwalbenflug rollte den Schwanz fest um die Kleinen und schlief dann tief und fest ein…
Ein Miauen weckte Schwalbenflug. Sie fühlte sich komisch, etwas zu mager. Da sah sie ihre Junge und sie begann zu schnurren. „Wie fühlst du dich?“, erkundigte sich ein Kater bei ihr. Es war Kreischfeder. „Mir geht’s gut. War Sommertraum schon hier?“, fragte Schwalbenflug Kreischfeder. „Nein, nicht das ich wüsste. Er ist mit seiner Schülerin auf der Jagd.“ Etwas gekränkt senkte die Königin den Kopf. Dann leckte sie über das flauschige Fell ihrer Jungen. „Wie sollen sie heißen? Hast du eine Idee?“, fragte Kreischfeder und schaute auf die kleinen Knäuel. Schwalbenflug schüttelte den Kopf. Erst jetzt konnte sie ihre Jungen überhaupt richtig sehen. Wie wunderschön sie doch waren… Den ganzen Tag lag sie da und schaute ihren Jungen zu, wie sie gierig die Milch tranken. Ihr Bauch tat weh, da er bereits von den kleinen Krallen der Kleinen wund getreten wurde. Außerdem langweilte Schwalbenflug sich. Einmal kam Goldherz vorbei und brachte ihr Borretsch. Kreischfeder blieb bei ihr und erzählte ihr leise von seinen Abenteuern außerhalb der Clans. Gespannt lauschte die stillende Kätzin und es schien ihr, als würden auch ihre Jungen zuhören. „Ich muss langsam aufhören, ich breche bald zur Abendpatrouille los. Ist das ok?“, fragte Kreischfeder sanft. Schwalbenflug nickte und murmelte: „Danke“. Dann ging er fort. Traurig und allein mit ihren Jungen lag sie nun in der Kinderstube und lauschte auf die Geräusche der anderen Clanmitglieder. Plötzlich spitzte sie die Ohren. Sie hörte Sommertraum. Endlich! Jetzt sollte er doch einmal Zeit haben. Doch da hörte sie noch eine andere Katze. Es war Engelpfote, die Schülerin von Sommertraum. „Und wie war ich?“, quiekte sie und sprang um ihren Mentoren herum. Dieser antwortete sanft: „Du bist die beste Kämpferin, die der Wald je gesehen hat! Aus dir wird eine großartige Kriegerin, das weiß ich!“ Schwalbenflug war, als wäre sie gegen einen Baum gelaufen. Engelspfote und die beste Kämpferin? Sie konnte sich noch genau an Sommertraums Worte erinnern, die er einmal zu ihr sagte: „Du bist die beste Kämpferin im Clan! Niemals wird dich eine Katze übertreffen!“ „Pah“, dachte Schwalbenflug und schaute finster zu ihren Gefährten. Dieser lachte gerade. Eifersucht kam in Schwalbenflug auf und vernebelte ihre Sicht. So sah sie nicht, wie Sommertraum seiner Schülerin, nachdem er sich umgeschaut hatte, einen sanften Stups auf die Nase gab. Und dieser Stups war bestimmt keiner, mit denen sich beste Freunde verabschiedeten. Als Schwalbenflug die Eifersucht verdrängt hatte, blickte sie auf und suchte nach Sommertraum. Doch dieser ließ sich nicht blicken. Ob er wohl von seinen Jungen wusste? Schwalbenflug legte ihren Kopf auf die Pfoten und wartete. Doch Sommertraum kam nicht. Enttäuscht und unendlich traurig rollte sich die Königin zusammen und fiel bald darauf in einen unruhigen Schlaf…
3.Kapitel
„Schwalbenflug? Bist du wach?“ Schwalbenflug war wach. Sie hatte kein Auge zugemacht, nachdem was sie gehört hatte. Der SonnenClan hatte eine Schlacht verloren, in der einige Krieger schwer verletzt wurden. Der Königin lief ein eisiger Schauer über den Rücken. Würden ihre Clangefährten überleben. Sie stand auf. Plötzlich dachte sie zurück. Vor fünf Monden wurde sie Zeuge, wie Sommertraum seiner Schülerin Engelspfote sagte, dass sie die beste Kämpferin im Clan sei. Nun waren Schwalbenflugs Junge fast bereit Schüler zu werden, und Sommertraum war erst zweimal bei ihnen gewesen. Schwalbenflug musste an Kreischfeder denken, der neben ihr stand. In Gedanken versunken hatte sie ihn glatt vergessen. „Schwalbenflug, wie geht es dir?“, fragte der Kater und musterte sie besorgt. Er kümmert sich um mich und meine Jungen, als wären es seine, schoss es der Kätzin durch den Kopf. Dann wandte sie sich zu dem Kater und miaute: „Mir geht es gut. Sieh nur, wie munter sie sind!“ Ich deutete auf meine Jungen, die am Fuße eines Steines fangen spielten. Seelenhauch sah, wie immer, begeistert zu. Kreischfeder schaute zu den Kleinen. Sie quiekten laut, als das schwarze Junge mit den weißen Punkten im Dreck landete. Schwalbenflug grinste. „Oh weia!“, witzelte Kreischfeder und musste lachen. „Weißt du schon wie sie heißen sollen? Die Kätzinnen machen sich Sorgen. Deine Jungen werden bald Schüler, und sie haben immer noch keinen Namen. Um ehrlich zu sein… ich mache mir auch Sorgen.“ Etwas verlegen zuckte Schwalbenflug mit den Ohren. „Ich wollte die Namen mit Sommertraum aussuchen… Aber…“ Plötzlich hielt sie inne. Verstohlen blickte sie sich um und entdeckte Sommertraum der gerade durch den Kriegerbau tappte. „Kreischfeder? Hast du eine Idee, wie ich die Jungen nennen könnte?“, fragte Schwalbenflug den Kater so laut, dass es niemand überhören konnte. Sommertraum sah auf. Er hatte die beiden noch nicht entdeckt. Seine Gefährtin musterte ihn mit Genugtuung und sah wie verletzt Sommertraum war. Geschieht ihm recht, dachte sie.
In dieser Geschichte geht es darum, wie eine... "Krankheit" sich immer weiter ausbreitet und droht, die Clans auszulöschen. Natürlich ist es keine Krankheit, doch ich finde kein besseres Wort. Durch jeden Biss, jeden Kratzer, dem eine infizierte Katze jemand anderen zufügt, wird diese Krankheit weiter verbreitet. Es darf auf keinem zu einem Krieg kommen... Die Jungen von Schwalbenflug sind auch infiziert, da ihre Mutter auch angesteckt wurde. Die drei Junge wissen es, doch nur eines traut sich, dem Bösem entgegen zu treten...
Ja... ich weiß, ziemlich lang, aber es lohnt sich... glaube ich... XDD